Zivilcourage zeigen

Tipps und Ratschläge für den Ernstfall

Um die Bedeutung von Zivilcourage im Alltag deutlich zu machen, haben Bund und Länder die Aktion „tu was“ ins Leben gerufen. Dort wird zu mehr Zivilcourage aufgerufen, denn letztlich kann das Eingreifen jedes Einzelnen zu einem Absinken der Kriminalitätsrate führen.

Gegen Belästigung – zeige Zivilcourage! Foto: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes

Helfen ja – sich selbst gefährden nein

Wer Zivilcourage zeigen möchte, sollte nicht den Helden spielen wollen. Damit Täter von ihren Opfern ablassen, ist oft bereits ein lautes Wort ausreichend. Sind die Angreifer bewaffnet und Ihnen körperlich überlegen, gehen Sie unbedingt auf Abstand und vermeiden die direkte Konfrontation.

Wichtig: In Gefahrensituationen kommt es auf Kleinigkeiten an. Vermeiden Sie es, den Täter zu duzen. Ein „Sie“ steht für den respektvollen Umgang und kann Angreifer auch psychisch auf Distanz halten.

Mithilfe aktiv anfordern

Jeder kennt die unangenehme Schockstarre, die uns in Gefahrensituationen häufig anhaftet. Bevor Sie sich selbst den deutlich überlegenen Angreifern in den Weg stellen, fordern Sie Umstehende auf, es Ihnen gleichzutun. Viele Menschen reagieren umgehend, wenn sie direkt angesprochen und zu einer Aktivität aufgefordert werden. Wenn sich eine entsprechende Anzahl Personen gefunden hat, die sich hinter Sie und das Opfer stellen, lassen sich Auseinandersetzungen nicht selten ohne weitere Tätlichkeiten beenden.

Beobachten

Nicht immer werden Sie den oder die Täter stoppen oder aufhalten können. Prägen Sie sich daher so viel wie möglich Details ein. Flüchten die Angreifer, sind Sie in der Lage, eine detaillierte Beschreibung abzuliefern und die Polizei damit bei der Ergreifung der Flüchtigen zu unterstützen. Die Polizei sollte möglichst zeitnah informiert werden. Schildern Sie den Beamten die Situation und teilen mit, ob es dabei Verletzte gibt:

  • Wo ist der Vorfall passiert?
  • Nennen Sie Ihren Namen.
  • Schildern Sie den Vorfall in wenigen Worten.
  • Nennen Sie die Zahl der Betroffenen.

Wenn die Angreifer bereits geflohen sind, geben Sie die Täterbeschreibung am Telefon durch, damit eine Sofortfahndung eingeleitet werden kann. Bleiben Sie vor Ort, bis die Einsatzkräfte eintreffen, denn Sie sind ein wichtiger Zeuge, welcher die Ermittlungsarbeit direkt unterstützen kann.

Opferhilfe

Ist das Opfer der Attacke verletzt, rufen Sie einen Krankenwagen und leisten Erste Hilfe, bis dieser eintrifft. Sprechen Sie mit dem Opfer und überprüfen dessen Vitalfunktionen.

Die sechs Regeln der Zivilcourage zusammengefasst:

  • Genau beobachten
  • Hilfe holen
  • Abstand halten
  • Mitstreiter gewinnen
  • Opferhilfe leisten
  • Als Zeuge zur Verfügung stehen

Zivilcourage kann man lernen

Die Bundespolizei bietet zum Thema Zivilcourage Schulungen an. Diese richten sich an verschiedene Altersgruppen. Die Teilnehmer erhalten Tipps zum richtigen Verhalten in Krisensituationen und lernen, ein angemessenes Helfer-Verhalten zu zeigen, ohne sich selbst in unnötige Gefahr zu bringen.

Quellen:
koerperverletzung.com
weisser-ring.de
hilfe-info.de
aktion-tu-was.de